Das Universitätsklinikum Hannover (MHH) ist ein wegweisender medizinischer Campus, der fortschrittliche Gesundheitsversorgung mit einem menschen- und klimazentrierten Design verbindet. Basierend auf den Prinzipien der Healing Architecture schafft das Projekt eine Umgebung, die das Wohlbefinden von Patienten, Mitarbeitenden und Besuchenden fördert.
Der Campus ist darauf ausgelegt, komplexen medizinischen Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig Logistik und Abläufe zu optimieren. Das modulare, flexible Design löst die traditionelle Megastruktur auf und schafft eine Reihe miteinander verbundener Gebäude, die um eine zentrale grüne Allee und üppige Innenhöfe angeordnet sind. Dieser menschliche Maßstab verbessert Orientierung, Interaktion und Zugänglichkeit. Großzügige Tageslichteinstrahlung, räumliche Vielfalt und visuelle Verbindungen zur Natur fördern die Genesung, reduzieren Stress und bieten allen Nutzern würdevolle Räume.
Das architektonische Konzept betont Klimafreundlichkeit durch Zirkularität, Energieeffizienz und Biodiversität. Grüne Korridore, Rückhaltebecken und Bepflanzungskonzepte mildern Klimaauswirkungen und stärken die ökologische Widerstandsfähigkeit. Holz-Hybridbauweise und kohlenstoffarme Materialien minimieren den ökologischen Fußabdruck, unterstützt durch eine umfassende Lebenszyklusanalyse (LCA). Passive Designstrategien optimieren die Energieeffizienz und den Innenraumkomfort weiter, während Simulationen das Mikroklima verbessern, z. B. durch Regenwasserrückhaltung und die Minderung des Wärmeinseleffekts.
Verbindung von Gebäuden, Menschen und Natur
Der Campus fügt sich nahtlos in seine städtische und natürliche Umgebung ein. Höhere Gebäude entlang der grünen Boulevards definieren Eingänge, während niedrigere Strukturen in angrenzende Grünflächen und Wohngebiete übergehen. Eine verbindende „Schleife“ verbindet alle Gebäude und dient als überdachte Holzkolonnade – oder Stoa –, die eine klare Orientierung, eine effiziente Zirkulation und die Integration von Innen- und Außenräumen fördert. Roter Backsteinbelag in der Stoa nimmt Bezug auf die Materialität des bestehenden Klinikums.
Landschaftsbereiche fördern Entspannung, soziale Interaktion und Erholung und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Die Prinzipien der Healing Architecture werden auch im Innenraum fortgesetzt, mit klaren Wegen, natürlichen Materialien und durchdachter Akustik, die Funktionalität mit emotionalem Komfort verbinden.
Der MHH-Campus demonstriert, wie durchdachte Architektur das Gesundheitswesen neu definieren kann, indem sie Innovation, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft verbindet. Er setzt einen neuen Maßstab für städtische Gesundheitseinrichtungen und demonstriert das Potenzial der Architektur, die Gesundheitsversorgung zu verbessern und gleichzeitig Umwelt- und menschliches Wohlbefinden zu priorisieren.