In Anlehnung an die historische Kleinteiligkeit und die in Etappen um einen Ehrenhof gebaute Anlage, werden vier Riegel mit gleicher Tiefe und unterschiedlichen Ausrichtungen um den Hof angeordnet. Die Riegel werden an den Längsseiten abgeschrägt und untereinander verbunden, so dass die Einbindung in die historische Umgebung und Belichtung für Nachbarn und den Ehrenhof optimiert wird.
Städtebauliche Akzentsetzung
Die entstehende R-Form der um den Hof gedrehten Riegel greift sowohl die Hof-Typologie, als auch die Zeilen-Typologie der umliegenden Bebauung auf, als eine historisch-kontextuelle aber auch eigenständige Neuinterpretation der barocken Großform um den Ehrenhof. Die einzige erhaltene Außenfassade des Barockflügels wird zusammen mit dem historischen Keller und der Toranlage zum Ehrenhof in den Neubau integriert. Die abgeschrägten Obergeschosse mit verschattenden PV-Lamellen und transparenten Giebelflächen bilden eine städtebauliche Akzentsetzung und Reaktion auf die umliegende Dachlandschaft.
Das Erdgeschoss als semi-öffentliche, permeable Struktur mit Cafe-, Konferenz-, Einzelhandel- und Ausstellungsflächen dient als Bindeglied zur Stadt, in dem Mitarbeiter und Passanten zusammentreffen, und ist als räumliche Gewölbestruktur aus Betonbögen konzipiert, die mit recycelten Ziegeln des Bestandbaus bekleidet sind.
Die Obergeschosse sind als leichte und rationale Holz-hybrid Tragkonstruktion vorgesehen und können flexibel für unterschiedliche Büroformen und sowohl für multi- als auch single-tenant-Szenarien genutzt werden.
Zentrales Atrium als Verteiler und Kommunikations-Hub
Der durch die Stellung der Riegel entstehende Raum wird mit einem Glasdach überdacht und funktioniert als innenliegendes Atrium, wo Materialen und Bauteile aus dem Bestandsgebäude wiederverwendet und exponiert werden. Eine Treppenkaskade verbindet das Erdgeschoss mit den Obergeschossen und erschließt die einzelnen Büroeinheiten. Dieses Atrium als `Heart-Space´ ist ein zentraler Kommunikations-Hub für informellen Austausch und Begegnungen und fördert eine offene Netzwerkkultur.