Der Masterplan des Bildungscampus West entwickelt entlang des Neckarufers eine dichte, urbane Campusstruktur mit hohen Zielsetzungen an nachhaltige Entwicklung, moderne Infrastruktur, qualitätsvolle Architektur und grüne Stadträume sowie menschlichen Maßstab. In dem nord-westlichen Campusteil ist am Neckar eine Zeilenbebauung vorgesehen, die der Entwurf weiterführt und um zwei standortdefinierende Hochpunkte ergänzt.
Hier entstehen eng verwoben verschiedene Studierendenwohnformen, eine Erzieher/-innenakademie (EAH), eine Forschungseinrichtung (IZB) und eine Campus-Kindertagesstätte, alle mit Bezug zu grünen Freiräumen und sozialen Treffpunkten. Zusammen bilden sie einen integrierten Stadtbaustein, der zum Campus hin eine zweigeschossige, begrünte Holzstruktur mit öffentlichen Erdgeschossnutzungen als Sockel präsentiert. Nach innen werden die Sockelgeschosse zu Loops um organische geformte Grünhöfe organisiert, die dynamische Räume mit Beziehung zu den umliegenden Freiflächen am Neckarufer bilden.
Das Studentische Wohnen umfasst eine Mischung aus Wohngemeinschaften, in denen alles gemeinsam genutzt wird, und Studentenapartments mit eigenem Bad und Küche, um den unter-schiedlichen Bedürfnissen der modernen Studentenschaft gerecht zu werden. Gemeinschaftliche Wasch- und Arbeitsräume sowie attraktiven Küchen und Gemeinschaftszimmer für die Wohngemeinschaften fördern das soziale Leben.
Im Zentrum des Komplexes befindet sich die Akademie, die eine bereichernde Lernumgebung rund um einen verbindenden Innenhof mit Urban Gardening bietet, und sich mit einem sehr offenen Erdgeschoss mit dem Campus vernetzt. Unterrichtsräume, Gruppenflächen und Verwaltung sind mit viel Tageslicht und einer einladenden und kommunikativen Atmosphäre eingerichtet. Die Struktur erlaubt eine spätere Umrüstung von Verwaltungs- in Unterrichtsflächen und umgekehrt.
Eingebettet zwischen Wohngebäuden und Akademie befindet sich der Kindergarten mit modernen Gruppenräumen und Spielbereichen, in zwei Etagen als „Donut“ um einen geschützten Innenhof herum organisiert. Im Inneren bilden zwei Marktplätzen zentrale Verteilerräume, die über einen offen gestalteten Bewegungsraum verbunden sind. So erhält die Kita einen sehr flexiblen, fließenden Raum, der durch große Schiebetüren unterteilt werden kann.
Ein Highlight des Kindergartens ist der weitläufige Spielplatz zum Spielen und Entdecken, der sich zum Neckar hin öffnet. Die Einzäunung des Spielplatzes ist schräg nach außen über die Bürgersteige gezogen, um einen „unendlichen“ Spielplatz zu schaffen der von innen gesehen keine klare Trennung zwischen privat und öffentlich aufweist. Von außen bildet sie jedoch eine schützende Barriere, und wird als grüne Boulderwand zum Klettern und als Sitzbank zum Genießen des Neckars aktiv gestaltet.
Die Konstruktion ist als Holzbausystem mit stabilisierenden Betonkernen entworfen, mit 20% Photovoltaik und 20% Begrünung in der Fassadengestaltung integriert. Zudem wird für die ”Infills” der verschiedenen verschattenden Fassadenraster Holz und recyceltes Material aus Urban Mining für eine nachhaltige Fassadengestaltung verwendet.