C.F. Møller Architects erhalten einen von zwei ersten Preisen für das Bundesministerium für Umwelt - C.F. Møller. Photo: Beauty & the Bit
C.F. Møller Architects erhalten einen von zwei ersten Preisen für das Bundesministerium für Umwelt - C.F. Møller. Photo: C.F. Møller Architects
11.12.2019

C.F. Møller Architects erhalten einen von zwei ersten Preisen für das Bundesministerium für Umwelt

C.F. Møller Architects erhalten einen von zwei ersten Preisen im internationalen Wettbewerb zur Erweiterung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).
C.F. Møller Architects erhalten einen von zwei ersten Preisen für das Bundesministerium für Umwelt - C.F. Møller

76 Architekturbüros hatten sich um die Teilnahme am Wettbewerb zur Erweiterung des BMU in Berlin beworben. 25 Büros, davon 23 deutsche, ein Schweizer und ein dänisches Unternehmen, erhielten die Gelegenheit Ihre Entwürfe einzureichen. Am 6. Dezember 2019 wurde bekannt gegeben, dass die Entwürfe von C.F. Møller Architects (Aarhus/Berlin) und JSWD Architekten(Köln) jeweils einen ersten Preis erhielten.


- Wir freuen uns und sind stolz auf diesen Erfolg“, erklärt Julian Weyer, Partner und Architekt bei C.F. Møller Architects und ergänzt:


- Wir etablieren uns derzeit in Deutschland, haben im Sommer 2019 ein Büro in Berlin eröffnet und bereits eine ganze Reihe von Aufträgen aus den Bereichen Gesundheitswesen, Stadtentwicklungsplanung und Wohnungsbau. Dieser aktuelle Erfolg beim Umweltministerium zeigt, dass wir in verschiedenen Bereichen eine entscheidende Rolle spielen können, sowohl für private als auch öffentliche Auftraggeber. Die Prämiierung unterstreicht, dass unsere skandinavischen Wurzeln und unser integrierter Designansatz dem deutschen Markt etwas Neues und Relevantes bieten kann.


Grünes Wahrzeichen in Berlin
Mit dem Entwurf für den Erweiterungsbau des BMU soll ein Leuchtturmprojekt für nachhaltiges Bauen entstehen. Der Vorschlag  von C.F. Møller Architects zeigt ein nachhaltiges Gebäude aus u.a. Holz und Naturstein mit integrierten Photovoltaikpaneelen und optimierter Tageslichtnutzung sowie umfangreichen Grünflächen in Form von Hofgärten und einer extensiven Dachterrasse.


- Die Herausforderung bestand darin, die Erweiterung des BMU auf einem dreieckigen Grundstück zwischen zwei angrenzenden Gebäuden (BMU und Abgeordnetenhaus) zu integrieren und dabei städtebauliche Auflagen mit den ungewöhnlich hohen Anforderungen an Nachhaltigkeit und an die Gestaltung der Außenanlagen mitten in Berlin gerecht zu werden. Die Lösung beruht auf intelligenten Design- und Materialentscheidungen, erklärt Heiko Weissbach, Leiter des Büros von C.F. Møller Architects in Berlin.


Auf dem bisherigen Grundstück des BMU werden die Bestandsbauten elegant durch eine Neuinterpretation des Blockrandes abgeschlossen. Dieser Gebäudeteil besteht aus einem mit Naturstein bekleideten Erdgeschoss und 6 Obergeschossen sowie einem Staffelgeschoss mit einer Fassade aus PV-Paneelen. Die Material- und Farbwahl nimmt mit changierenden Graunuancen (der PV-Elemente) Bezug auf den denkmalgeschützten Altbau.

 

C.F. Møller Architects erhalten einen von zwei ersten Preisen für das Bundesministerium für Umwelt - C.F. Møller

Neue Möglichkeiten der Begegnung
Neben diesem Blockrand entsteht eine dynamisch-organische Gebäudestruktur, die ähnlich wie ein Baum von Licht und optimalen Wachstumsbedingungen geformt wird und als grüne, lebende Oase im Herzen der Stadt liegt. . Ausgangspunkt ist der klassische und funktionale Büroriegel mit ca. 15m Gebäudetiefe, der in Bezug auf Tageslichtnutzung, natürliche Lüftung und Grundstücksgeometrie optimiert wurde, so dass die Büroräume optimale Tageslichtverhältnisse und Ausblicke erhalten. Durch diese baumartig verzweigte Struktur entstehen an den Grundstücksgrenzen markante Giebel, die einerseits den Blockrand aufgreifen und andererseits nach außen orientierte, grüne Höfe schaffen, die optimalen Außenbezug und Luftaustausch aller Räume mit der Umgebung ermöglichen.

 

Vier dieser Höfe enthalten verglaste Atrien mit offenen Treppen, die das EG mit den Büroetagen und dem Dachgarten verbinden. Diese Haupttreppen liegen im Innenbereich der Höfe und funktionieren sowohl als Flucht- als auch als Kommunikationstreppen. Auf jeder Etage kommt man in einem Lounge-Bereich mit Teeküchen, WCs und Garderoben an Von diesen Gemeinschaftsbereichen aus bewegt man sich weiter zu den einzelnen Büros. Auf diese Weise wird in jeder Arbeitseinheit eine Begegnungsstätte für Wissensaustausch und Pausenaufenthalt geschaffen, während die Büros in den ruhigeren Gebäudezonen liegen. Diese Organisation ermöglicht große Flexibilität bei der Ausbildung von wechselnden Arbeitseinheiten der verschiedenen Nutzer (BMU, BMI, AGH u.a.).

 

In unmittelbarer Nähe zum Abgeordnetenhauses liegen der Haupteingang und eine öffentliche Cafeteria an einem begrünten Vorplatz. Vom Haupteingang mit Pförtnerloge und Warteraum bewegt man sich durch einen geräumigen Showroom bis zu einem Konferenzbereich mitten im Gebäude, der wie ein offener Platz gestaltet ist, an dem Sitzungssaal und Foyerflächen ineinanderfließen. Der Konferenzbereich mündet in die Bibliothek, die um einen Innenhof herum angeordnet ist und sich als alternativer Arbeitsbereich nutzen lässt, in dem sich ‚New Ways of Working‘ entfalten können.


Die Fassade des Gebäudes ist von der unterschiedlichen Dichte von Baumkronen als Teil einer mehrgleisigen Low-Tech- und Nachhaltigkeitsstrategie inspiriert, deren Ziel es ist, den CO2-Fußabdruck im Gebäude zu reduzieren und gleichzeitig den Komfort für die Benutzer des Gebäudes zu optimieren.

 

Bauherr:
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), vertreten durch Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)


Nutzer:
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), Berliner Abgeordnetenhaus.

 

Baukosten:
146,4 Mio. €

 

Größe:
51.000 m² Bruttogeschossfläche

 

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