Maersk Tower - Insights -  Gestaltung von Labors - C.F. Møller. Photo: Adam Mørk
The Technical Faculty - Insights -  Gestaltung von Labors - C.F. Møller. Photo: Torben Eskerod
23.6.2020

Insights - Gestaltung von Labors

Spitzenforschung, die dazu beiträgt, die Welt zu verändern, und dabei das Leben für die Menschen und den Planeten besser macht, erfordert Einrichtungen von Weltrang. Durch Architektur, die engere Verbindungen zwischen Kollegen, Wissenschaftlern und der Gesellschaft herstellt und gemeinsame Kreativität fördert, eröffnet innovatives Design neue Wege, kreatives Potenzial freizusetzen.
Biomedicum - Insights -  Gestaltung von Labors - C.F. Møller. Photo: Mark Hadden

Die Projekte von C.F. Møller Architects zielen darauf ab, Wissenschaftsgebäude als „Mischkammern“ zu gestalten. Sie sollen ein soziales und interdisziplinäres Umfeld schaffen, in denen große Köpfe bei einer Tasse Kaffee genauso viele Ideen austauschen können wie über den Reagenzgläsern im Labor.

Die Gesamtplanung eröffnet neue Weisen, Wissenschaftler in anregender, transparenter Architektur zusammenzubringen. Die umliegenden Gebäude und der Kontext schaffen dabei die Möglichkeiten, jeden Standort in einen lebendigen Campus zu verwandeln. Ein Ort, der die Vision von Wissenschaft zeigen und zum Ausdruck bringen kann und dabei Innovation fördert, Talente anzieht und die Nutzer stolz macht.


In der Regel geht man davon aus, dass die Labore, Glaskolben oder der Computer der wichtigste Teil einer Forschungsumgebung sind. Aber Fakt ist, dass einem die besten Ideen bei einer Tasse Kaffee auf den Gemeinschaftsflächen oder bei einer Begegnung mit einem Kollegen von anderen Etagen kommen“, erklärt Dr. Ole William Petersen, Professor für Gewebemorphologie und Differenzierung an der Universität Kopenhagen und einer der Benutzer des Maersk Tower.


Die Projekte von C.F. Møller Architects Erfahrung aus dem Design von Labors und Forschungskomplexen, das neue Maßstäbe gesetzt hat, war von Anfang an Teil der architektonischen Tätigkeit des Unternehmens. Der Designansatz basiert darauf, Menschen und deren Wohlbefinden in den Mittelpunkt zu stellen. Dieser Beitrag zum Aufbau der skandinavischen Sozialstaaten war von Anfang an das Rückgrat der Tätigkeit von C.F. Møller Architects: Das erste Großprojekt war die Universität Aarhus im Jahr 1924, die bis heute zu den besten Universitäten der Welt zählt. Mit nahezu einem ganzen Jahrhundert im Bau von Forschungseinrichtungen hat das Unternehmen Wissen, Erfahrung und Verständnis für die Faktoren erworben, die wichtig sind, um komplexe technische Ambitionen in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Kultur zu verwirklichen.

Maersk Tower  - Insights -  Gestaltung von Labors - C.F. Møller. Photo: Adam Mørk

Wissensaustausch 
Indem die Gestaltung eines Gebäudes sorgfältig durchdacht wird, können informelle Räume der Begegnung geschaffen werden, die Möglichkeiten zum Wissensaustausch zwischen verschiedenen Kompetenzen und Abteilungen eröffnen.

 

Durch die architektonischen Konzepte sorgen wir dafür, dass nicht nur attraktive Forschungseinrichtungen entstehen, sondern auch die sozialen Aspekte des Arbeitsplatzes gestärkt werden. Hierzu werden ansprechende Umgebungen mit Räumen zur Begegnung mit Kollegen gestaltet, die die Interaktion zwischen den einzelnen Forschern fördern und verbesserte Bedingungen schaffen, die sich im Rahmen der Arbeitseffizienz messen lassen“, so Klavs Hyttel.


Ein Beispiel für diese architektonischen Konzepte ist der Maersk Tower für die Universität Kopenhagen, wo eine große, skulpturale Treppe vertikale und horizontale Verbindungen schafft, wobei auf jede Etage offene Flächen für informelle Begegnungen bereitstehen.


„Der Maersk Tower schafft den idealen Rahmen für Forschung und Bildung auf internationalem Spitzenniveau. Er wird auch in Zukunft entscheidend für die Gesundheit der dänischen Bevölkerung sein“, so Dr. med. Ulla Wewer, Professorin und Dekanin der Fakultät für Gesundheitswissenschaften an der Universität Kopenhagen.

Maersk Tower - Insights -  Gestaltung von Labors - C.F. Møller. Photo: Adam Mørk

Integration der Umgebung 
Bei der Arbeit an großen Institutionen wie Forschungseinrichtungen oder Gebäuden im Gesundheitswesen ist es wichtig, die Umgebung, die Landschaft und den öffentlichen Raum einzubeziehen.


Je höher die Synergie und die Beteiligung der Gemeinschaft, desto leichter gelingt es uns, ein Gebäude zu gestalten, dass Offenheit schafft und Qualität für die Allgemeinheit bietet. Hierfür können Räume und Attraktionen in das Gebäude einbezogen werden, die über die eigentlichen Benutzer hinausgehen und das Gebäude auf natürliche und allgemeine Weise für die Öffentlichkeit zugänglich machen“, erklärt Klavs Hyttel.


Am Karolinska-Institut in Stockholm ist durch die Offenheit des neuen Laborgebäudes Biomedicum ein transparentes, einladendes Erdgeschoss mit öffentlichem Zugang zum Atrium sowie einem Café und öffentlichen Ausstellungsräumen entstanden. Es wurden Verbindungen durch den öffentlichen Park geschaffen, um den öffentlichen Zugang zum Institut herzustellen. So wird das Biomedicum zu einer zentralen Drehscheibe in der Gegend. Auf diese Weise ist ein einzigartiges Symbol der Spitzenforschung entstanden, für die das Karolinska-Institut bekannt ist. 
Der Maersk Tower befindet sich im Zentrum von Kopenhagen. Deswegen war es wichtig sicherzustellen, dass sich das Gebäude zugleich in die Umgebung einfügt und davon abhebt, um auf diese Weise zu dem lebendigen Stadtviertel beiträgt. Hier können sich unterschiedlichste Lebenswege kreuzen, und es besteht eine starke, offene Verbindung zwischen Gesellschaft und Wissenschaft. Mit seinem einladenden, nachhaltigen Campus-Park und dem offenen Platz am Haupteingang ist der Maersk Tower nahtlos in seine Umgebung integriert.


"Es ist ein großer Tag für die Universität Kopenhagen, aber auch ein sehr wichtiger Tag für Kopenhagen als Stadt, denn der Maersk Tower ist ein Geschenk für Forschung, Wissen und Bildung. Außerdem ist er ein großes Geschenk an die Bürger von Kopenhagen, denn der Turm ist schön und leistet mit seinem offenen Erdgeschoss und seinen Gärten auch einen Beitrag für die Stadt“, erklärt Frank Jensen, Bürgermeister der Stadt Kopenhagen.


Während der Öffnungszeiten ist der Maersk Tower für die Allgemeinheit zugänglich. Rad- und Gehwege führen über und durch den Gebäudesockel, fördern auf diese Weise soziale Nachhaltigkeit und verbinden das Gebäude mit seiner Umgebung.

Klavs Hyttel - Insights -  Gestaltung von Labors - C.F. Møller

Der Prozess
Klavs Hyttel erklärt, dass im Entwicklungs- und Bauprozess die Zusammenarbeit mit den Benutzern des Gebäudes entscheidend ist, damit alle Parameter des Gebäudes gelingen.


Wir glauben, dass gute demokratische Prozesse notwendig sind, bei denen die Benutzer die Möglichkeit haben, ihre Workflows zu zeigen. Mit unserem Know-how und unserem Wissen über das Machbare können wir beitragen und versuchen, beides in Einklang zu bringen. Auf diese Weise bilden das Wissen und die Abläufe, die die Benutzer kennen, die Grundlage unseres innovativen Ansatzes. So lassen sich einige Routinen verbessern, basieren aber gleichzeitig auf den vertrauten Workflows“, erklärt Klavs Hyttel.

 

Die Arbeiten am Darwin-Zentrum, einem Teil des Naturhistorischen Museum in London, begannen Anfang 2002 und dauerten bis 2009. Den überwiegenden Teil der Zeit war das Architektenteam von C.F. Møller vor Ort im Naturhistorischen Museum und arbeitete eng mit den künftigen Benutzern des neuen Zentrums zusammen. In Kooperation mit den Wissenschaftlern und Kuratoren der Life Science-Abteilungen wurde eine Reihe von Labors mit offenen Grundrissen entwickelt, die sich leicht an den sich verändernden Charakter von Forschungsprojekten anpassen lassen.


Die Projekte von C.F. Møller legte besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse der Wissenschaftler und kooperierte partnerschaftlich, um sicherzustellen, dass die Benutzerbedürfnisse erfüllt wurden“, erklärte Neil Greenwood, Leiter für Finanzen und Administration am Naturhistorischen Museum – Darwin-Zentrum.

Maersk Tower - Insights -  Gestaltung von Labors - C.F. Møller. Photo: Adam Mørk

Flexibilität
Die Gestaltung von Lösungen für eine sich rasch entwickelnde Gesellschaft, setzt voraus, dass ein hohes Maß an Flexibilität in solche Gebäude integriert wird, da sich Laboranforderungen und Arbeitsbedingungen im Lauf der Zeit ändern.


Flexibilität in Laborgebäuden und Gesundheitseinrichtung heißt, dass Installationen beweglich sein müssen und sich leicht an neue Gegebenheiten anpassen lassen. Die Beziehung zwischen Büros und Laboren verändert sich ständig, und es ist wichtig, Anpassungsfähigkeit und den sich wandelnden Bedarf zu berücksichtigen. Hierfür wird sichergestellt, dass die in den Laboren verwendeten Installationen auch in den Bürobereichen vorhanden sind und umgekehrt“, erklärt Klavs Hyttel.


Mit dem Biomedicum hat das Karolinska-Institut ein einheitliches Umfeld für die zukünftige Forschung mit ultraflexibel ausgestatteten Laboren und Büroeinrichtungen erhalten, die als Katalysator für die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Forschungs- und Studienumgebungen fungieren. Die Etagengrundrisse bestehen grundsätzlich aus einer kohärenten Lösung, die zwei Bänder aus Büros und Labors verbindet. Die Büroräume befinden sich in einem äußeren Band, eine weitläufige Laborzone bildet das innere Band, das an den Innenhof grenzt.


Das Karolinska-Institut ist weltberühmt für seine Grundlagenforschung, und das Biomedicum wird diese Forschung zu neuen Höhen führen“, erklärt Ole Petter Ottesen, Präsident des Karolinska-Instituts.


Im Darwin-Zentrum wurden die Büro- und Schreibbereiche um flexible Möbel herum gestaltet, die in unterschiedlichen Gruppierungen angeordnet und schnell umgestellt werden können, um die Bildung und Umbildung von Forschungsteams zu ermöglichen.

The Technical Faculty - Insights -  Gestaltung von Labors - C.F. Møller. Photo: Jørgen True

Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist für alle Gebäude, an denen wir arbeiten, eine unabdingbare Voraussetzung, daher ist sie auch ein selbstverständlicher Bestandteil bei der Arbeit an Forschungs- und Krankenhausgebäuden.


Inzwischen können wir Gebäudeteile einsetzen, die Energie erzeugen. Durch die Wahl der Materialien und Konstruktionen können wir ein höheres Maß an Nachhaltigkeit gewährleisten. Die vielen unterschiedlichen Elemente, die zur Verfügung stehen, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten, müssen mit der Gesamtidee und dem übergreifenden Konzept des Bauprozesses in Einklang gebracht werden. Darüber hinaus arbeiten wir auch daran, den Energieverbrauch während der Bauphase und nicht zuletzt den späteren Energieverbrauch des Gebäudes zu minimieren“, erklärt Klavs Hyttel.

 

Die Technische Fakultät der Universität Süddänemark ist so gebaut, dass sie der dänischen Niedrigenergieklasse gemäß BR95 entspricht. Hierfür wurden gut gedämmte Außenwände, effiziente Sonnenkollektoren auf dem Dach und ein kombiniertes System aus natürlicher und mechanischer Belüftung verwendet, die Heizaufwand und -kosten weiter reduzieren.


Der Maersk Tower ist ein weiteres Beispiel dafür, wie eine hochmoderne Forschungseinrichtung neue und innovative Nachhaltigkeitslösungen einsetzen kann. Die Nachhaltigkeitsstrategie war von Anfang an ein integraler Bestandteil der Gebäudegestaltung. Die Form des Hochhauses, die Grundrisse der Etagen und die Fassadenlösungen sind Beispiele dafür, wie das Design den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes positiv beeinflussen kann. Der Maersk Tower wurde als Gebäude in der dänischen Niedrigenergieklasse 1 mit einem Primärenergieverbrauch von 40 kWh/m² pro Jahr entworfen, gebaut und zertifiziert. Die Fassade ist durch Rollläden, die als bewegliche Klimaschilde fungieren, in ein reliefartiges Gitter unterteilt. Die Rollläden öffnen oder schließen sich automatisch je nach Sonneneinstrahlung, wodurch die direkte Erwärmung der Labore auf ein Minimum reduziert wird.

Biomedicum - Insights -  Gestaltung von Labors - C.F. Møller. Photo: Mark Hadden

Tageslicht für das Wohlbefinden

Bei der Gestaltung unserer Gebäude gehört Tageslicht immer zu den wichtigsten Faktoren. Anordnung und Form des Gebäudes orientieren sich am Tageslicht und den Umgebungsbedingungen. Das heißt, dass wir mit Fassaden arbeiten, die vor Überhitzung schützen und den Lichteinfall steuern können. So können optimale Bedingungen für die Anordnung bestimmter Räume im Gebäude erreicht werden“, erklärt Klavs Hyttel.


Der optimierte Einfall von Tageslicht ist einer der Hauptfaktoren, der sicherstellt , dass der Bau des Pharmazie-Gebäudes nach die dänische Niedrigenergieklasse 2015 erfüllt, die einen Gesamtenergiebedarf von max. 41 kWh/m² und Jahr voraussetzt.
Am Universitätsklinikum Akershus in Bergen zeigt die Gestaltung des Komplexes, wie hoch der Stellenwert ist, den Tageslicht bei der Planung sämtlicher Arbeitsbereiche erhält. Hierdurch wird auch der Blick auf die umgebende Landschaft gestaltet und eine Verbindung zur äußeren Umgebung hergestellt.

Pharma Science Building - Insights -  Gestaltung von Labors - C.F. Møller. Photo: Kurt Hoppe

Jüngste Laborprojekte von C.F. Møller Architects
Kürzlich abgeschlossene Projekte von C.F. Møller Architects im Bereich modernste Labors umfassen das Pharmaziegebäude des Universitätsklinikums Akershus in Oslo und den Maersk Tower in Kopenhagen, AU Food und das Universitätsklinikum in Aarhus sowie das Biomedicum in Stockholm. Das Büro setzt die Arbeit mit dem Universitätsklinikum Aarhus fort und arbeitet an einer Umgestaltung des Gemeindekrankenhauses Aarhus für die Universität Aarhus.

 

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