Neue Gestaltung für Müllentsorgung in Kopenhagen wurde ausgewählt - C.F. Møller. Photo: C.F. Møller Architects
Neue Gestaltung für Müllentsorgung in Kopenhagen wurde ausgewählt - C.F. Møller
4.3.2020

Neue Gestaltung für Müllentsorgung in Kopenhagen wurde ausgewählt

C.F. Møller Architects hat gemeinsam mit Alexandra Instituttet A/S den Siegerentwurf für eine neue Lösung geliefert, die den Kopenhagenern die Trennung von Hausmüll im urbanen Raum ermöglicht.
Neue Gestaltung für Müllentsorgung in Kopenhagen wurde ausgewählt - C.F. Møller

Im November hatte die Stadt Kopenhagen einen Design-Wettbewerb ausgeschrieben, in dessen Rahmen sich fünf Teams mit der Gestaltung des neuen städtischen Systems zum Trennen von Hausmüll beschäftigten. Das Design des neuen Müllentsorgungssystems sollte charakteristisch für Kopenhagen sein, ähnlich wie die alten Kopenhagener Straßenleuchten, Bänke und Abfalleimer der Stadt, die ebenfalls eine ikonische, wiedererkennbare Form haben.

 

Die Lösung wird das bestehende System zur Einsammlung von Hausmüll ergänzen und die Mülleimer und Container, die derzeit im öffentlichen Raum für Straßenabfälle vorhanden sind, nicht ersetzen.

 

Am Mittwoch, den 4. März wurde der Gewinner bekanntgegeben. C.F. Møller Architects hatte gemeinsam mit Alexandra Instituttet einen Entwurf eingereicht, der laut der Jury besonders ausgeprägte skulpturale Qualitäten aufweist, die das Kopenhagener Stadtbild bereichern können. Der Siegerentwurf basiert auf einer gestalterischen Grundidee, die von einem Würfel ausgeht, dessen sechs Seiten angeschnittenen werden, wodurch eine Hauptform mit schrägen Flächen entsteht.

 

Die Jury ist der Auffassung, dass das Konzept der Stadt Kopenhagen mit relativ wenigen, aber entscheidenden Anpassungen in der Produktentwicklungsphase ein System zur Mülltrennung bieten wird, das den Anforderungen gerecht wird, die sich aus der Aufstellung an 750 Standorten ergeben, sondern die Stadt sogar bereichern.

 

Ninna Hedeager Olsen, Bürgermeisterin für Technik und Umwelt (EL) kommentierte den Entwurf so:

- In den kommenden Jahren macht Kopenhagen wichtige Schritte in Richtung verstärkte Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Um unser ehrgeiziges Ziel zu erreichen, 70 % des Haushaltsabfälle dem Recycling zuzuführen, ist es eine wesentliche Voraussetzung, dass die Möglichkeit zur Mülltrennung für alle Kopenhagener leicht zugänglich ist, hierbei kommt den neuen Lösungen eine wichtige Rolle zu. Ich freue mich, dass Kopenhagen jetzt einen weiteren Schritt in die Richtung einer grünen und nachhaltigen Zukunft machen kann.

 

Camillia von Deurs, Stadtarchitektin und Vorsitzende der Jury kommentierte ebenfalls:
- Mit dem Siegerentwurf ist eine neue Kopenhagener Ikone entstanden, die sich hervorragend mit anderen ikonischen Elementen des städtischen Raums wie die Kopenhagener Bank oder Leuchte in das Stadtbild integriert. Die Gestaltung der Wertstoffstationen beruht auf einer vertrauten geometrischen Grundform und bildet eine moderne Interpretation der sog. „Ildebrandshuse“, d. h. der charakteristischen Häuser, die nach dem Stadtbrand 1795 gebaut wurden, und stellen so einen spielerischen Bezug zur Architektur der Stadt her. Die Stationen fügen sich mit weichen Formen in den urbanen Raum ein. Sie sind auf den menschlichen Maßstab zugeschnitten. So entsteht ein freundliches, einladendes und elegantes Design, das sich an die vielfältigen Umgebungen der Stadt anpassen lässt.

 

Die beiden Jurymitglieder Pil Bredahl og Thomas E. Alken ergänzten:
- Wir teilen die Auffassung, dass sich die Stadt Kopenhagen mit der Ausschreibung eines Design-Wettbewerbs zur Mülltrennung für die Bewohner der Hauptstadt eine sehr wichtige und ehrgeizige Aufgabe gestellt hat. Das entspricht genau unseren Erwartungen und Anforderungen und wird zur Gestaltung einer modernen, nachhaltigen Metropole beitragen.

Vielerorts wird Müll bereits getrennt, aber die Trennung zu einem System zu machen, in dem wir Abfälle als die Rohstoffe begreifen, ist der richtige Weg in die Zukunft. Ebenso wichtig ist es, dass die physischen Recyclingstationen ästhetisch gestaltet sind, damit sie an zahlreichen, verschiedenen Orten aufgestellt werden können.  Auch die visuelle Gestaltung muss nachhaltig sein. Sie muss sich den verschiedenen Umgebungen im Stadtbild einfügen.

Wir glauben, dass Kopenhagen mit diesem Projekt zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt, die auch ein Vorbild für andere sein kann. Alle fünf Finalisten haben starke Konzepte entwickelt, die ein gutes Verständnis für die Komplexität der Aufgabe und eine wirkliche Liebe zur Stadt zeigen. Genau aus diesem Grund können sich die Kopenhagener auf ein Design freuen, das ein echter Meilenstein für eine grünere Hauptstadt sein wird.

Neue Gestaltung für Müllentsorgung in Kopenhagen wurde ausgewählt - C.F. Møller

 

Jon Brøcker, Leiter der Abteilung Industrial Design bei C.F. Møller Architects erläutert:
- Wir sind sehr stolz darauf, aus einem so starken Bewerberfeld als Sieger hervorzugehen, und begeistert darüber, die Stadt Kopenhagen darin zu unterstützen, die Recyclingziele des ehrgeizigen Ressourcen- und Abfallplans 2024 zu erreichen. Unser Gestaltungsvorschlag für die Wertstoffstationen zielt darauf ab, einen positiven Beitrag zur weiteren Entwicklung der einzigartigen Identität der Stadt Kopenhagen zu leisten. Trotz allem notwendigen Pragmatismus haben wir uns bemüht, ein wenig Poesie beizubehalten, und den Bedarf der Sichtbarkeit einerseits und die nahtlose Integration in die unterschiedlichen Stadträume Kopenhagens andererseits fein auszutarieren.

 

Ein großes Puzzle wartet
Bis 2024 wird die Stadt Kopenhagen die bisherige Einsammlung von Hausmüll mit bis zu 750 Wertstoffstationen an verschiedensten Standorten im Stadtgebiet erweitern.

 

Die genauen Standorte der einzelnen Stationen sind noch nicht bekannt. Die Aufstellung wird in Etappen erfolgen. Jeder Etappenplan muss dem Technik- und Umweltausschuss zur Genehmigung vorgelegt werden. Darüber hinaus werden lokale Ausschüsse in die Auswahl der Standorte einbezogen.

 

Die Wertstoffstationen werden an die individuell an die jeweiligen Standorte angepasst, entweder als im Gehweg versenkte Behälter oder in Form von Würfel- oder Containerlösungen auf Straßenniveau. Nach einer Auszeit soll ein neuer Produzent für die Trennanlagen gefunden werden. Dieser soll die Behälter, die in der Stadt aufgestellt werden sollen, weiterentwickeln, testen und herstellen.

 

Neue Gestaltung für Müllentsorgung in Kopenhagen wurde ausgewählt - C.F. Møller

Größerer Platzbedarf für die Mülltrennung
Die Mehrheit der Kopenhagener unterstützt die Mülltrennung, und seit 2012 ist der Anteil des Hausmülls, der sortiert wird, von 27 % auf 45 % gestiegen. Der Technik- und Umweltausschuss hat sich mehrheitlich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2024 70 % der Abfälle dem Recycling zuzuführen.

 

Derzeit haben etwa 34.000 Wohneinheiten keinen Platz im Hof, um alle Müllsorten zu trennen. Mit den Wertstoffstationen erhalten die Kopenhagener die Möglichkeit, ihre sortierten Abfallressourcen auf dem Hof und auf der Straße dem Recycling zuzuführen. Für viele wird dies mehr Flexibilität im Alltag mit sich führen, und damit einen zusätzlichen Anreiz, mehr zu trennen.


Fakten
Die fünf Teams, die am Wettbewerb teilgenommen haben, waren:
1. C.F. Møller Architects hatte gemeinsam mit Alexandra Instituttet
2. COBE mit Nordsense und /KL.7
3. Designit Denmark mit Out-sider
4. Gottlieb Paludan Architects mit inUse, a part of ÅF Digital Solutions
5. Holscher Design mit Extra/Ordinary und PP-Consult

 

Der Technik- und Umweltausschuss hat sich mehrheitlich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2024 70 % der Abfälle dem Recycling zuzuführen. Derzeit sind es knapp 45 %.
 
Die öffentlichen Wertstoffstationen sind Teil einer Initiative des Ressourcen- und Abfallplans 2024, Cirkulær København, der 2018 verabschiedet wurde.

 

Cirkulær København auf kk.dk
Designwettbewerb
Jurybeurteilung (auf Dänisch)

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