C.F. Møller Architects gewinnt Auftrag in der Schweiz
Das 1974 erbaute Geschäftshaus an der Bellerivestrasse 36 im Stadtteil Seefeld gehört seit 2004 zum Immobilienportfolio von Allreal. Mit dem Auslaufen der Mietverträge im Jahr 2021 nutzt Allreal die Gelegenheit, das Geschäftshaus zu modernisieren und um ein öffentlich zugängliches Restaurant direkt am Zürichsee zu erweitern. Allreal führte im vergangenen Frühjahr einen Studienauftrag mit sechs Architekturbüros durch, um herauszufinden, welches von ihnen ein architektonisch hochwertiges und energetisch innovatives Projekt erstellen könnte. Im September 2019 wurde das Projekt des Büros C.F. Møller Architects zur Weiterbearbeitung empfohlen.
- Das siegreiche Projekt zeichnet sich optisch durch ein zeitgemäßes und repräsentatives Erscheinungsbild mit Öffnung und Ausrichtung zum See hin aus. Der Einsatz moderner Technologien und Materialien macht das Bürogebäude außerdem zu einem energetischen Vorzeigeobjekt, so Allreal in seiner Medienmitteilung, in der C.F. Møller Architects als Gewinner des Wettbewerbs bekanntgegeben wurden.
Neue nachhaltige Fassade
Die Fassade des Gebäudes wird komplett erneuert zu einer optimierten, energieeffizienten, hellen und transparenten Fassade, die z.T. mit Solarpaneelen verkleidet ist. Diese sind im optimalen Winkel zur Sonne ausgerichtet, um eine optimierte Stromerzeugung zu gewährleisten. Die angewinkelten Fassadenelemente schützen zudem vor direkter Sonneneinstrahlung und tragen zur Erlangung der Schweizer Minergie-A-Zertifizierung bei. Architektonisch entsteht so ein neuer horizontaler und heller Gesamteindruck, der sich elegant in den bestehenden Park einfügt.
„Bemerkenswert an diesem Projekt ist auch, dass die Allreal sowohl die Möglichkeit, die Bereitschaft und den Weitblick hatte, uns die Möglichkeit zu geben, diesem bestehenden Gebäude u.a. mit dem Einsatz gebäudeintegrierter Photovoltaik neues Leben einzuhauchen. Eine Chance, die Energiebilanz des Gebäudes von negativ auf positiv umzuwandeln und ein aus der Zeit gefallenes Wahrzeichen zu einer neuen grünen Ressource für die Stadt Zürich zu machen“, sagt Partner Mads Mandrup Hansen, C.F. Møller Architects.
Licht und offen
Das neue Gebäude wird aus unterschiedlich großen Büroeinheiten, Konferenzräumen und einem öffentlichen Restaurant mit Seeblick bestehen. Die Funktionen sind über ein neues Atrium mit eingestellter Spiraltreppe vertikal miteinander verbunden, das Synergien schafft und den Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Ebenen fördert. Die zentrale Position des Atriums gibt jedem Nutzer des Gebäudes Identität und ein Gefühl der Zugehörigkeit.
Bestehende steinerne Dachterrassen werden in begrünte Flächen umgewandelt, um Aufenthalts- und Begegnungsstätten auf den Dächern zu schaffen. Dies verbindet den umgebenden Park mit den Dächern und ermöglicht die Ableitung des Regenwassers in den Boden, was wiederum zur Biodiversität für Pflanzen und Mikroorganismen beiträgt.
Die Eingänge werden durch auskragende Fassadenelemente herunterskaliert, so dass Nutzer und Gäste das Gebäude auf Augenhöhe wahrnehmen. Dies bricht auch Fallwinde an der Fassade und schafft wettergeschützte Aufenthaltsbereiche im Freien.
Die vorhandenen Gartenmauern und Trittsteine werden auf dem gesamten Grundstück als Motiv für die Gestaltung der Außenanlagen mit Bänken und anderen Elementen weitergeführt. Die Steinbänke und begrünten Zonen bilden auch eine natürliche und diskrete Trennung von öffentlichen und privaten Bewegungsströmen.
Solarpaneele als integrierter Bestandteil des Designs
Die Farbtöne der Fassade sind in hellem Grau gehalten. Die auskragenden, angewinkelten Solarpaneele an der Fassade sind mit getöntem Glas verkleidet, das mit der Metallverkleidung der Fassade harmoniert.
„Das Gebäude erhält eine klare und leichte Materialität, um ein zeitgemäßes und dennoch ruhiges Erscheinungsbild zu schaffen, das sich auf natürliche Weise in die markanten Gebäude am Ostufer des Zürichsees einfügt. Die visuelle Erscheinung in Kombination mit dem übergeordneten Ziel, den Minergie-A zu erreichen, schafft ein integriertes Design, das soziale, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit kombiniert“, sagt Associate Partner Thue Borgen Hasløv, C.F. Møller Architects.
Nächster Schritt
Die Genehmigungsplanung soll bis zum Frühjahr 2020 erfolgen. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2021 vorgesehen. Fertigstellung und Inbetriebnahme des Bürogebäudes sind für das Frühjahr 2023 geplant.
Erfahrung mit Solarpaneelen
Erneut werden C.F. Møller Architects für den Einsatz von Photovoltaikmodulen als integralen Bestandteil der Gebäudeplanung und als strategisches Nachhaltigkeitswerkzeug für ein Gebäude mit Eigenenergieproduktion ausgezeichnet. Erstmals wurde dies bei der Copenhagen International School erfolgreich angewandt, deren Fassade mit 12.000 Solarpaneelen verkleidet ist, die bis zu 50% des Eigenstrombedarfs produzieren. Damit wird gezeigt, dass Gebäude durch Eigenenergieproduktion aus erneuerbaren Quellen nachhaltig ihren CO2-Fußabdruck minimieren können.