Das Bürohochhaus an der Jannowitzbrücke, Berlin, soll zugleich ein nachhaltiges Wahrzeichen sein, eine moderne und flexible Arbeitswelt und eine öffentliche Attraktion. Das heterogene Umfeld inspiriert dazu, ein Hochhaus zu gestalten, welches einerseits im Maßstab, Höhenentwicklung und Orientierung von den Einflüssen des Ortes geprägt ist, sich aber auch davon befreit und eine eigene unverwechselbare Silhouette erhält.
Der Turm ist organisch geformt, ohne Vor- oder Rückseite, und steht mit seinem transparenten Sockelgeschoss als Objekt frei auf einem neuem Stadtplatz, der in Anlehnung an die historischen Ziegelbögen des Bahnhofs als ein Teppich aus rotem Klinker entworfen ist.
In dem lebhaften, dreigeschossigen Sockel finden sich Gastronomie, Geschäfte, Konferenzräume und Co-Working Spaces für Start-Up Unternehmer. Die darüberliegenden Geschosse sind als hochwertige, flexibel bespielbare Arbeitswelten organisiert, mit spektakulären Blicken in alle Himmelsrichtungen und Zugang zu Dachgärten; sowie zuoberst eine Skybar mit eigener Panoramaterrasse. In Kombination mit den Stadtplatz wird das Hochhaus so zum Generator für ein lebendiges Stadtbild und eine moderne Unternehmenskultur, sowohl nach innen als auch nach außen.
Nachhaltiges Fassadenkonzept
Der helle, kupfergrüne Farbton und der rote Ziegelstein relatieren den Turm zu anderen wichtigen Wahrzeichen in der Berliner Skyline, sowie zu dem modernistischen S-Bahnhof Jannowitzbrücke.
Die multifunktionelle Energiefassade besteht aus Fertigteilen, die zeitsparend montiert werden können und kombiniert vier wichtige Prinzipien Tageslichteinfall und Aussicht, thermischen Komfort, erneuerbare Energieerzeugung und natürliche Belüftung in einem einfachen System. Durch feste, außenliegende Sonnenschutzelemente erhält die Fassade eine räumliche Tiefe, die ein lebendiges Licht- und Schattenspiel mit sich bringt. Zur Sicherung eines behaglichen Innenklimas sind schalldämpfende Lüftungsflügel in die Sonnenschutzelemente integriert, nach außen sind sie mit Photovoltaikzellen bestückt, die zur Eigenstromproduktion des Gebäudes beitragen.
Die Verteilung der Verglasungsanteile ist im Verhältnis zum Tageslichtbedarf optimiert, so dass Fensterbereiche in den unteren Stockwerken und näher an der Nachbarbebauung größere Glasflächen erhalten, während Fensterflächen im Süden und in den oberen Stockwerken kleinere Glasflächen benötigen um die empfohlenen Tageslichtverhältnisse zu erreichen. Die Außenbereiche wurden so gestaltet, dass sie ein angenehmes Mikroklima mit Sonnenlicht, Schatten und Windschutz bieten. Die Staffelung des Gebäudevolumens unterstützt die Vermeidung von Fallwinden an der Fassade, und begrünte Dachterrassen tragen durch Verdunstung zusätzlich zur Optimierung des Mikroklimas bei.